Nachhaltigkeit

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Fleisch mit gutem Gewissen - Teil 1

Der Mensch ist ein Fleischfresser. Diese Aussage ist heutzutage völlig überholt und die Sicht der Verbraucher auf Ernährung ist heute eine ganz andere als noch vor 100 Jahren. In diesem ersten Teil unseres Artikels "Fleisch mit gutem Gewissen" dreht sich alles um moderne Tierhaltung und Verantwortung dem Produkt gegenüber.

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Fleisch mit gutem Gewissen - Teil 1

Fleisch mit gutem Gewissen

Industrielle Massentierzucht und Fastfood haben zu einer Entfremdung des Fleischkonsumenten vom Grundprodukt, dem lebendigen Tier, geführt. Dabei geht es bei den Fragen der artgerechten Tierhaltung und des Verarbeitungsprozesses von Fleischprodukten nicht alleine um ethische Aspekte. Die Sorge um das Wohl der Tiere hat auch direkte Auswirkungen auf die Fleischqualität und damit auf den Geschmack. Eine klassische „Win-Win-Situation“ für Tier und Mensch, sollte man meinen. Der Tierschutz kostet allerdings Geld und Platz. Weniger Tiere bedeuten: seltener Fleisch essen und dafür mehr bezahlen – das wollen die wenigsten Verbraucher. Diese entscheiden jedoch letztendlich mit ihrem Einkaufsverhalten über das Angebot des Marktes. Welche Ressourcen für die Fleischproduktion eingesetzt werden, beeinflusst darüber hinaus in starkem Maße die gesamte Menschheit – jetzige Generationen und zukünftige.

In dieser Blogserie sollen drei wesentliche Fragen im Umgang mit dem Thema Fleisch besprochen werden

1. Warum ist artgerechte Tierhaltung wichtig?

2. Welche Bedeutung hat die Entscheidung des Konsumenten?

3. Wie können Ressourcen geschont werden?

Warum artgerechte Tierhaltung wichtig ist

Die gesunde und natürliche Entwicklung eines Tieres hängt wesentlich davon ab, in wie weit es Umweltbedingungen vorfindet, die seinen angeborenen Bedürfnissen und Verhaltensweisen entsprechen. Dass Tiere zu einem bestimmten Zweck (nämlich der Fleischproduktion) gezüchtet und gehalten werden, spricht einer artgerechten Haltung nicht entgegen. Evolutionäre Entwicklungen haben bewirkt, dass domestizierte Tiere heute weitgehend unfähig zur Selbstversorgung und somit in die menschliche Umgebung integriert sind. Trotzdem haben sich natürliche Triebe und Instinkte gehalten. Auf diese gilt es, Rücksicht zu nehmen.

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Das Tier als soziales Lebewesen

Tiere leben in der Regel in Herden mit einem ausgeprägten Sozialgefüge. Ihnen muss die Möglichkeit gegeben werden, diese sozialen Beziehungen auch auszuleben. Das entscheidende Kriterium für das Wohlbefinden der einzelnen Tiere ist die Zusammensetzung der Herden. Sind sie zu groß, kann es zu Rangkämpfen und Verhaltensauffälligkeiten kommen. In der Massentierhaltung wird oft versucht, dem durch Kastration oder Verstümmelung (etwa der Hörner) entgegenzuwirken. Artgerechte Tierhaltung bedeutet jedoch die (platz- und kostenintensive) Verkleinerung der Herden.

Eine verantwortungsvolle Tierzucht wird charakterisiert durch ein reichliches Platzangebot, genügend Auslauf, frische Luft und die ausreichende Versorgung mit Sonnenlicht. Nur unter diesen Bedingungen ist ein natürliches und gesundes Wachstum möglich. Der Fleischkonsument wird dafür später durch besseren Geschmack und zarteres Fleisch belohnt. Verantwortlich dafür ist die Ausbildung intramuskulären Fetts gegen Ende des natürlichen Wachstums. Die Qualität der Zuchtbedingungen hat hier – wie in allen anderen Bereichen auch – direkte Auswirkungen auf die spätere Fleischqualität.

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Das Ende der Nahrungskette

Ganz wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit und Entwicklung der Tiere hat die Auswahl des Futters. Eine artgerechte Fütterung bedeutet die Rücksichtnahme auf die jeweils natürlichen Fressgewohnheiten. Dabei sind auch die jeweilige Jahreszeit sowie das Alter der einzelnen Tiere zu beachten. Das Verfüttern von Abfallprodukten, wie zum Beispiel Tiermehl (in Europa seit 2001 verboten), ist nicht nur vollkommen unartgerecht, sondern führt auch in direkter Konsequenz zu gesundheitlichen Schäden beim Menschen (Stichwort: BSE), der sich der Tatsache bewusst werden muss, dass er am Ende einer Nahrungskette steht.

Das Schlachten

Auch wenn es paradox klingt, zur artgerechten Tierhaltung gehört auch das Schlachten. Das Tier wird schließlich zur Fleischproduktion gezüchtet. Dabei ist eine Abwägung zu treffen, zwischen einem langen und erfüllten Tierleben und dem richtigen Schlachtalter. Wirtschaftliche Erwägungen sprechen dabei natürlich eindeutig für ein möglichst frühes Schlachtalter, das dann auch nur durch eine Intensivmast erreicht werden kann. Solche Überlegungen führen nicht nur zu einem viel zu kurzen Tierleben, sondern auch zu schlechter Fleischqualität. Erst mit zunehmendem Alter können Tiere überhaupt erst intramuskuläres Fett anlegen. Dieses ist jedoch verantwortlich für Geschmack und Zartheit des Fleisches. Ein längeres Tierleben und das damit verbundene höhere Schlachtalter sind also nicht nur „artgerecht“, sondern erzielen auch eine höhere Fleischqualität.

Der Transport zum Schlachter bedeutet für die Tiere natürlich Stress. Immer. Das Ziel muss es sein, diesen Stress so gering wie möglich zu halten und den Tieren nach dem Transport die Möglichkeit zur Erholung zu bieten. Vor dem Schlachten muss das Tier zügig betäubt werden. Auch hier spielen Tierschutz und Qualitätsüberlegungen wieder zusammen. War das Tier vor der Schlachtung zu hohem Stress ausgesetzt oder unzureichend betäubt, leidet die Fleischqualität unter sogenannten „Fehlreifungen.“

Verantwortung

Die Sorge um das Wohl der Tiere gebietet sich grundsätzlich aus dem Respekt vor dem Leben. Darüber hinaus kann eine leckere und gesunde Fleischqualität nur durch artgerechte Tierhaltung erreicht werden. Ein großer Gewinn also, für Tier und Mensch!

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In unserem nächsten Teil des Blogbeitrags beantworten wir die Frage: Welche Bedeutung hat die Entscheidung des Konsumenten?


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